Während wir noch immer die Pandemie bekämpfen, hat sich mit dem Krieg gegen die Ukraine längst das nächste Handlungsfeld eröffnet. Viele Akteure des Gesundheitswesens fragen sich wie neben der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Medizinischem Material und Pharmazeutika entlang der globalen Lieferketten die Zukunft in der Versorgung mit Medizin und Pflege neu aufgestellt werden kann. Bedingt durch die Kostenexplosion auf dem globalen, aber auch lokalen Energiemärkten steigen für die Betreiber der Gesundheitseinrichtungen die Kosten.
Gerade Einrichtungen, die viele Jahre und teilweise Jahrzehnte auf die Versorgung mit Gas als primären Energieträger gesetzt haben, sehen sich aktuell mit nahezu astronomischen Energierechnungen konfrontiert.
Geräteintensive Spitäler und Ordinationen wie zum Beispiel in der Bildgebung aber auch der Nuklearmedizin haben darüber hinaus mit den Strompreisen zu kämpfen. Jeder gekühlte und mit möglichst reiner Luft versorgte Operationssaal und jedes Labor werden zu noch intensiveren Kostenfaktoren im notwendigen medizinischen Betrieb.
Paradoxer Weise stiften genau diese gestiegenen Aufwände neue Anreize bereits einmal gewälzte Energieeinsparungs- und Nachhaltigkeitsprojekte erneut und nun mit einem viel größeren Hebel aufzugreifen.
Energie treibt Nachhaltigkeit
Im Lichte der jüngsten Entwicklungen lohnt es sich im wahrsten Sinn des Wortes intensiv über Kosten der Leistungsbereitschaft wie den Standby-Verbrauch vieler medizinischen Geräte nachzudenken. Doch mit dem bloßen Ausschalten ist es nicht getan. Gerade in der Akut- und Notfallversorgung müssen Geräte sofort verfügbar sein und der OP nicht erst langwierig temperiert werden.
KI & Vorhersage bestimmen Zukunft
Die Zukunft liegt in selbst lernenden Haustechniksystemen, die bei Heizung, Kühlung und Lüftung anhand von Erfahrungswerten autonom Einsparungen erzielen können. In Kombination mit Nutzungsdaten kann so der Verbrauch für einzelne Bereiche sinnvoll reduziert werden. Daneben gewinnen prädiktive – also vorhersehende – Systeme zur
Steuerung der Klimatechnik an Bedeutung. Wer weiß wie das Wetter morgen wird, kann sich
heute möglicherweise das Heizen oder Kühlen sparen. Daneben wird es wieder wichtiger werden die Gesamtkosten entlang des Lebenszyklus von Geräten zu beurteilen. Möglicherweise ist dann die teurere Investition im Hinblick auf die Lebensdauer und den Energieverbrauch nachhaltiger. Und vielleicht ist es auch im Gesundheitswesen wieder an
der Zeit die alte Diskussion über Vor- und Nachteile von Mehrwegprodukten mit besonderem Fokus auf Rohstoffe und Emissionen nochmals kritisch zu hinterfragen.
Die Zukunft gehört jedenfalls dem nachhaltigen Gesundheitswesen.
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